Die Mallorca Menschen

Die Mallorca Menschen

jeden zweiten Freitag eine neue Folge ( September bis Mai )

Transkript

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00:00:24: Genau so ist es. Wir sind wieder zurück, die Mallorca Menschen.

00:00:28: Und mein erster Gast in der neuen Staffel ist die

00:00:32: Lisa Meings. Habe ich das jetzt richtig ausgesprochen? Es ist

00:00:35: so einfach der Name, aber es gibt sehr, sehr viele Varianten,

00:00:39: wie man den aussprechen kann, glaube ich. Eigentlich

00:00:43: habe ich damit keine Probleme. Also jeder spricht den eigentlich

00:00:47: sofort richtig aus. Und die Spanier auch? Die Spanier erst recht.

00:00:52: Bei Deutschen ist es immer so, dass die dann oft, ich sag ein X und

00:00:56: dann haben die ein Z geschrieben. Und

00:01:00: bei den Spaniern, wenn ich irgendeine Tischreservierung mache,

00:01:04: ist immer alles richtig. Lisa, auf Mallorca

00:01:08: bist du ja schon drei Tage 95 Ja, 27

00:01:11: Jahre. Gottes willen, das ist eine Hausnummer. Also ich bin bei 22

00:01:15: oder so, also fehlen noch fünf. Wie kam es denn dazu? Warum

00:01:19: ausgerechnet Mallorca? Eigentlich, also der Anfang

00:01:23: ist dargesetzt gewesen, dass mein Ex-Mann,

00:01:27: Stefan, mit mir zusammen ein

00:01:30: Haus gekauft hat. Das war im Juni

00:01:34: 1996

00:01:38: Das waren damals 70 Quadratmeter. Da waren

00:01:42: 30 Quadratmeter normal gebaut und das andere war mit so einem Wellblechdach,

00:01:46: Ethernit-Wellblechdach. Und es gab kein Bad,

00:01:50: Toilette gab's, Wasser war da vom Nachbarn

00:01:55: und es gab auch einen Pool, aber da war keine Technik. Also man hätte das

00:01:58: gar nicht, das Wasser filtern können Und das war unheimlich günstig. Ein

00:02:02: Wasserloch. Ein Wasserloch.

00:02:05: Und das war unheimlich günstig damals. Das hat nämlich 120.000

00:02:09: Mark gekostet, also 60.000 Euro. Und

00:02:13: da… Da kriegst du heutzutage vielleicht noch eine halbe Garage dafür?

00:02:17: Ja, aber es war eigentlich nicht bewohnbar damals.

00:02:21: Und da wir jetzt beide nicht unbedingt

00:02:25: handwerklich begabt sind, war das also erst mal ein totales

00:02:29: Desaster. Also wenn wir da hingekommen sind, war ja

00:02:32: immer Einkaufen, uns organisieren, dass man es ein bisschen besser macht.

00:02:37: Und es war eher so Campingurlaub. Also so ging das

00:02:41: los. Und ich habe mich

00:02:45: dann relativ schnell entschieden. Ich habe mich dann von meinem damaligen Mann

00:02:48: getrennt, ich habe mich relativ schnell entschieden, ganz hierher zu gehen. Wobei das

00:02:52: jetzt nicht der Plan war, dass ich sage, ich wandere nach Mallorca aus,

00:02:56: sondern angefangen hat es damit, dass ich einfach mal

00:03:01: für mental gedacht habe, ich gehe jetzt mal für eine Zeit lang weg, diese Trennung

00:03:04: auch zu verarbeiten und eine Distanz zu

00:03:07: kriegen. Und wenn mir ein Wahrsager gesagt

00:03:11: hätte, Lisa, du wirst mal fast 30 Jahre auf

00:03:15: Mallorca leben, hätte ich gesagt, das kann ich nicht sein. Das kann ich leider nicht

00:03:18: bezahlen. Das sind Lebenswege, dass sich

00:03:22: das so entwickelt hat. Und wenn ich heute

00:03:26: so auch in meinem Umfeld schaue, gibt es ja wenig, die so lange da sind.

00:03:29: Also die meisten hauen wieder ab. Naja,

00:03:33: was mir aufgefallen ist, dass mit dem Alter, also jetzt sind wir ja beide

00:03:36: ungefähr gleich alt, glaube ich, wo sich doch viele noch

00:03:40: mal überlegen, ach, bevor ich jetzt gar nichts mehr machen kann,

00:03:44: bevor ich jetzt quasi altersheimmäßig unterwegs bin, gehe ich halt vielleicht doch

00:03:48: lieber zurück nach Deutschland wegen dem sozialen Netz.

00:03:52: Ja, aber das soziale Netz habe ich doch hier. Ich habe in

00:03:55: Deutschland niemanden mehr. Man

00:03:59: kann ja auch nicht sagen, dass jetzt die medizinische Versorgung da besser wäre. Also ich

00:04:03: glaube, das ist eine Illusion. Und ich muss dir auch sagen, dass die meisten Leute,

00:04:06: die ich kenne, die zurückgegangen sind, waren das sehr oft

00:04:10: wirtschaftliche Probleme. Die sind mit Geld hergekommen, das war irgendwo

00:04:14: einmal verbraucht, haben auch nie die Sprache gelernt.

00:04:18: Das ist immer ein Hauptargument. Ja, sie haben es einfach nicht geschafft.

00:04:22: Und dann noch ein zweites Argument, das sind familiäre Sachen, das dann eben in unserem

00:04:25: Alter, das zum Beispiel Vater oder Mutter stirbt und der zweite

00:04:29: Elternteil ist alleine. Und dann sagen die, wir gehen zurück.

00:04:34: Aber nicht wegen

00:04:39: sozialen Kontakten oder, die habe ich hier. Also

00:04:43: es ist wirklich so, dass ich meine ganzen Freunde hier habe. Wie geht es dir,

00:04:47: wenn du darüber nachdenkst, dass du jetzt aus welchem Grund auch immer

00:04:50: nach Deutschland zurück musst? Denkst du da jetzt mit Sorge eher dran?

00:04:54: Ich muss nicht nach Deutschland zurück. Nein, es gibt ja tausend Fälle, es könnten ja

00:04:58: sogar politische Probleme da sein, Dass du einfach nach

00:05:01: Deutschland zurück musst. Ich habe da Albträume, muss ich ehrlich sagen.

00:05:05: Ich habe da eine andere Gedankenstruktur. Für mich gibt es diese Option nicht.

00:05:09: Was soll das? Auch politisch ist ja so, dass ich schon so lange da

00:05:13: bin, dass ich sogar eine spanische Staatsbürgerschaft haben

00:05:17: kann. Und Für mich

00:05:20: gibt es diese Option einfach nicht. Wie ist denn dein Spanisch? Gut.

00:05:25: Wie hast du das gelernt? Also gleich von Anfang an? Ja, ich

00:05:29: habe von Anfang an in diese

00:05:32: Sache, in dieses Thema investiert. Also ich habe angefangen mit einem ganz

00:05:36: normalen Sprachkurs in Jug Major. Also das war gleich

00:05:40: im ersten Jahr. Und ich muss sagen, ich gehöre jetzt eher zu dem

00:05:43: Typus Mensch, der sich hart tut mit Sprachen. Also ich tue mich

00:05:47: wirklich hart und paradoxerweise sind es gar nicht mal die Vokabeln, sondern

00:05:51: die Grammatik, die mir zu schaffen macht. Und ich habe mich noch mal in der

00:05:55: Universität eingeschrieben. Da gibt es eine Universität, die da heißt Lilianum

00:05:58: in Palma und da habe ich noch mal studiert. Und Da habe ich am meisten

00:06:02: profitiert, weil das halt wirklich voll Stoff war. Ich war da jeden Tag

00:06:06: und habe da auch ein Examen gemacht, was nicht schlecht war.

00:06:11: Aber es ist trotzdem so, dass mein ganzes Umfeld, auch meine Kunden,

00:06:16: sind immer Deutsch. Also ich rede schon den ganzen Tag Deutsch. Das

00:06:20: Einzige, was ist, ich habe eine spanische Putzfrau, mit der rede

00:06:24: ich Spanisch und die redet mit mir Deutsch. Also wir profitieren

00:06:28: beide. Aber ich denke mir teilweise schon, wenn ich jetzt mit dem Spanier

00:06:31: mich unterhalte, sage ich, mein Gott, ich bin schon so lange da und dafür rede

00:06:35: ich nicht gut. Sie verstehen mich und die sagen

00:06:39: immer, nein, Lisa, super, aber letzten Endes bin ich nicht

00:06:42: so zufrieden. Was würdest du denn jetzt im

00:06:46: Nachgang anders machen? Vor allen Dingen in der

00:06:50: Situation, wo du nach Mallorca gekommen bist. Was sagst du, war dein

00:06:53: größter Fehler auf Mallorca? Ich finde,

00:06:57: Fehler gibt es nicht. Also Alles, was du tust, hat seinen

00:07:01: Sinn und seinen Grund und dient dir zur Weiterentwicklung.

00:07:05: Oder die schlechteste Erfahrung?

00:07:13: Ne, habe ich jetzt auch nicht so. Vielleicht verdränge

00:07:17: ich die Frage. Du bist jetzt eine Person, wo ich sage,

00:07:20: okay, dir geht es ja wirklich gut, du hast keine schlechten Erfahrungen gemacht.

00:07:26: Wobei ich ja immer wieder höre, wenn Leute aus Wanderer kommen

00:07:30: und sagen, ach ja, die Leute sind nicht so verlässlich.

00:07:35: Das gehört ja so ein bisschen in die Kategorie, was

00:07:39: regt dich auf Mallorca? Ist egal, gegenüber den

00:07:43: Spaniern oder den Deutschen, was ist für dich ein No-Go?

00:07:47: Naja, die Mentalität ist schon eine andere. Das ist definitiv so.

00:07:51: Und wo ich meine Probleme

00:07:55: hatte, war mit diesem Maniana. Oder wir rufen sie an,

00:07:59: wenn es fertig ist, wenn du irgendwas in die Reparatur gibst oder

00:08:02: so. Da kommt nämlich kein Anruf. Also es ist schon,

00:08:06: aber es ist anders, aber man kann sich doch mit

00:08:10: dem Thema auseinandersetzen und das dann einfach auch

00:08:14: annehmen. Es ist einfach so. Man weiß es ja eigentlich von vornherein. Also ich

00:08:18: bin halt so, wenn ich, auch heute jetzt, wir haben einen Termin und ich bin

00:08:21: immer zehn Minuten früher da. Und wenn ich es irgendwie nicht schaffe, dann

00:08:25: wäre ich ganz unruhig und rufe zumindest an und gebe Bescheid. Also

00:08:29: das ist eine deutsche Tugend, würde ich schon sagen, diese Pünktlichkeit

00:08:32: und Zuverlässigkeit auch. Und die habe ich also beibehalten.

00:08:36: Und letzten Endes kannst du ja jeden erziehen. Ich kann

00:08:39: jetzt keinen Handwerker erziehen, wenn der sagt, der

00:08:43: kommt 16 Uhr und kommt dann gar nicht. Und ich muss den nochmal

00:08:47: anrufen, dann habe ich Pech, weil es ist halt einfach so. Aber mit

00:08:50: Leuten, mit denen ich regelmäßig was mache, die kannst du schon erziehen. Mit dem, wie

00:08:54: du auf sowas reagierst. Oder dich auch selber verhältst. Ja, genau.

00:08:58: Also ich habe schon den Anspruch, also ich möchte, dass auch meine Mitmenschen mit meiner

00:09:01: Zeit so umgehen, wie ich mit ihrer umgehe.

00:09:06: Was sind deine drei Lieblingsorte auf Mallorca?

00:09:10: Ich mag unheimlich gern den Randerberg. Ich fahre da oft hoch.

00:09:14: Ich finde das auch total schön, wenn du da Sachen einpackst, eine Flasche Rotwein,

00:09:19: eine Tischdecke und ein bisschen was zu essen.

00:09:23: Da oben gibt es so Steintische und Steinbänke. Man hat einen

00:09:26: wunderschönen Ausblick. Also ich finde einfach die Energie da oben.

00:09:30: Wo gehst du da hin? Weil es ist im Prinzip auch mein Ding, wenn es

00:09:33: mir schlecht geht. In das Kloster? Ganz oben. Und ich finde das

00:09:37: immer ganz witzig, wenn du es dann auspackst, deine Brotzeit,

00:09:41: sind ganz viele Neider da, die dann eben schauen

00:09:45: und sagen, da würden wir jetzt aber auch gerne dabei sitzen. Also ich mag das

00:09:48: auch gern, nur ich gehe nicht ganz hoch, weil das sind mir einfach zu viele

00:09:51: Leute mit unter oder auch zu laut und alles. Ich gehe in

00:09:55: das mittlere Klos. Nicht zuletzt aus dem

00:09:58: Grund, dass ich von da oben mein Pool beobachten kann und mit meinen Tieren,

00:10:02: die da unten rumlaufen. Ist zwar ein bisschen weit weg, aber man sieht schon ein

00:10:05: bisschen was. Man sieht, wo die Gänse rumlaufen. Echt? Ja,

00:10:09: das ist also… Krass. Und das… Branda ist schon sehr

00:10:13: mystisch. Also, da gebe ich dir recht. Haben wir einen?

00:10:19: Ja, und dann ist halt so Orte, ich bin halt ein Flohmarktliebhaber.

00:10:23: Ich bin halt immer am Wochenende wo zu finden auf irgendeinem Flohmarkt. Santa

00:10:26: Maria sonntags. Ja,

00:10:30: es gibt ja unterschiedliche. Ich bin dann eher so Conzay.

00:10:35: Also Conzay ist ja eher ein Antikmarkt. Das ist schon

00:10:39: bei mir wieder zweite Wahl, weil das schon wieder sehr ausgesuchte Sachen sind, die auch

00:10:42: teuer sind. Ich bin so die Schnäppchenjägerin. Ich finde das toll, wenn man

00:10:46: irgendwo was kaufen kann, was ich toll finde

00:10:50: und ein anderer will es einfach nur los haben und man kann irgendwas einfach super

00:10:54: schnappen. Also Flohmärkte mag ich sehr gern.

00:10:58: Und naja, Ich liebe das Meer auch.

00:11:02: Da wird jetzt jeder erwarten, ja, sie geht an den Estränk oder in

00:11:06: irgendeine geheime Bucht. Nein, ich gehe immer am Barlermann.

00:11:10: Und zwar immer am Barlermann 12 oder 13. Da

00:11:14: ist die Hoteldichte nicht so groß. Da gibt es, glaube ich, nur so ein Boutique-Hotel.

00:11:18: Und da ist immer sehr wenig los. Und wenn du vor 10 hin gehst, bist

00:11:21: du mit ein paar Möwen alleine. Auch in der Hochsaison. Das

00:11:25: stimmt, ja. Ich hatte jetzt auch gerade Besuch und

00:11:29: die Dame war auch am 12er. Und

00:11:32: Möwen, gutes Stichwort, war sie im Wasser, kam zurück,

00:11:36: war an Tüchern voll geschissen.

00:11:40: So viel zum Thema Möven. Nein, ich habe echt ein

00:11:44: Problem mit vielen Leuten. Das merke ich auch

00:11:48: hier. Ich kann kaum über diesen Markt in Jukmajor laufen.

00:11:52: Wobei, ich glaube, wenn wir einmal im halben Jahr durchlaufen, hat man auch alles

00:11:56: gesehen. Es ändert sich da nicht viel. Aber

00:12:00: Es gibt natürlich schon tolle Märkte, es gibt tolle Orte,

00:12:04: weil ich ja immer auch darauf angewiesen bin, dass mir die Leute

00:12:08: Tipps geben. Lieblingsrestaurant?

00:12:12: Also mein absolutes Lieblingsrestaurant ist das Fiera

00:12:17: in Palma. Das ist natürlich so was wie, wenn ich sage, ich trinke Sekt,

00:12:21: Champagner, was ist es? Also das ist schon was Hochwertiges,

00:12:25: wo man nicht jede Woche hingeht. Es ist auch so, dass die Karte da

00:12:28: nur alle paar Monate verändert wird, aber es ist immer ein

00:12:32: Highlight. Das gehört auch zum Melzer, oder? Nein, das

00:12:36: ist Levi. Ah, okay. Und der Simon Petruzschnig

00:12:40: ist der Koch. Und ich glaube auch Mitinhaber.

00:12:45: Also ich finde da die Atmosphäre schön und das Essen ist

00:12:48: wirklich super lecker. Das ist aber jetzt dieses

00:12:52: High End. Und es gibt ja auch

00:12:56: einfache Sachen, die lecker sind. Das wirst du mit Sicherheit kennen, das

00:12:59: Safarinera. Das ist etwas, wo ich wirklich regelmäßig hingehe, und zwar seit

00:13:03: 27 Jahren. Und die Hütte ist immer voll. Also

00:13:07: die haben ja unheimlich viele Plätze drinnen wie draußen. Und

00:13:11: es ist ja eins der wenigen Restaurants, was das ganze Jahr auf hat. Es ist

00:13:14: zum Beispiel jetzt, wo man sagt, okay, das ist auch eins meiner Lieblingsrestaurants.

00:13:18: Man muss halt immer gucken, für was. Also

00:13:22: was möchte man? Ich kann es ja immer nur von mir

00:13:25: aus sagen. So die Sachen meiden wir ja tatsächlich. Aber

00:13:29: wenn man zum Beispiel schon Fleischliebhaber ist, Du kennst

00:13:33: doch den Aldi in Arenal? Ja. Und in der Straße

00:13:36: oberhalb, links weg. Ich habe jetzt keine Ahnung,

00:13:40: wie das Restaurant heißt. Auch so ein malloquinisches Restaurant. Hatten

00:13:44: früher auch Tiere da rum und so.

00:13:47: Finde ich nochmal authentischer, weil es kaum

00:13:51: Touristen hat, weil sie es alle nicht kennen.

00:13:56: Genauso, wobei das kennt schon wieder viel mehr

00:14:01: an der Straße nach Saranjasa, Jog Mayor, das

00:14:04: Karakol. Ja, ja. Weil das ist im Prinzip alles

00:14:08: dieselbe Schiene, die die da fahren,

00:14:11: grillen können. Bei Salat

00:14:15: wird es schon schwierig und bei Gemüse wird halt gegrillt. Ja,

00:14:19: aber da ist wieder zum Beispiel auch das, das zum Beispiel Wein. Es wird ja

00:14:23: in solchen Lokalen, wird Wein fast zum Einkaufspreis

00:14:26: verkauft. Also die hauen sich da einen Euro oder zwei Euro auf. Das sagst du,

00:14:30: Das kann jetzt nicht sein. Die machen es mit Masse.

00:14:33: Die machen es mit der Masse und auch mit der Qualität. Also

00:14:37: es ist schon mal zum Beispiel im Safarin-Hera, wenn du das so oft isst wie

00:14:40: ich und das über wirklich fast 30 Jahre, hast du auch mal ein

00:14:44: verbranntes Stück Fleisch oder so. Aber im Großen und Ganzen

00:14:47: ist es schon immer sehr, sehr lecker. Klar. Du merkst es halt,

00:14:51: wenn so, also wie jetzt, wenn die Saison so langsam zurückgeht,

00:14:55: da werden die alle ein bisschen fahriger. Da sind sie alle froh, wenn sie

00:14:59: irgendwann mal wieder Ruhe haben. Kann ich auch verstehen. Wenn ich in der Touristik

00:15:03: oder im Restaurantbereich arbeiten würde, würde mir das auch irgendwann mal auf den Sender

00:15:07: gehen. Da nimmt auch die Qualität relativ

00:15:10: streng ab und fängt dann wieder an, wenn die Ersten wieder aus ihrem

00:15:14: Urlaub zurück sind und Richtung Winter geht. Wenn sie dann

00:15:17: aufhaben, dann wird es wieder besser. Ja. Während der

00:15:21: touristischen Saison ist das wirklich schwierig.

00:15:25: Lisa, jetzt kommen wir mal ein bisschen zu dir. Jetzt haben wir genug über

00:15:29: Mallorca geredet. Was machst du jetzt

00:15:32: überhaupt? Bist du jetzt Investorin hier

00:15:36: auf Mallorca oder wie siehst du dich? Ja,

00:15:40: also ich habe hier eine Finca mit mehreren

00:15:43: Häusern und ich habe jahrelang touristisch vermietet. Das werde ich

00:15:46: aber jetzt Ende Saison einstellen

00:15:50: und werde die Häuser langzeit vermieten.

00:15:55: Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben in der Auswahl der Menschen. Also

00:16:00: Nicht nur, dass man sagt, okay, ich will mein

00:16:03: Geld, sondern einfach auch, dass es nette Menschen sind, weil ich ja

00:16:07: sehr nah dran wohne. Und man kann letzten

00:16:11: Endes den Leuten immer nur vom Kopf schauen. Aber ich bin eigentlich auch so jemand,

00:16:14: also als Vermieterin, wenn jetzt da jemand kommt und sagt, ich habe da ein Problem,

00:16:18: dann kümmere ich mich auch drum und es ist letzten Endes wie in allen Dingen

00:16:21: im Leben, so wie man Walde reinschreit, so kommt es auch aus. Also ich

00:16:25: bin da ganz zuversichtlich und kann also

00:16:28: mit dieser Entscheidung dann auch etwas kürzer treten.

00:16:32: Und Ich mache ja auch Kunst

00:16:36: und möchte da auch wieder mehr machen. Du

00:16:40: bist auf Instagram vertreten? Ja. Unter welchem Namen?

00:16:44: Lisa Mainz. Okay, also buchstabier mal

00:16:48: bitte. Also Lisa ist klar? Das kriege ich noch hin? Lisa und M-A-I-N-X.

00:16:53: In Spanisch M-A-I-N-E-X.

00:16:58: Und da findet man dann auch deine Kunst? Lisa Mikes

00:17:01: Art. Lisa Mikes Art. Auf Instagram, was stellst du denn

00:17:05: aus? Was sind da die Ambitionen? Ja, ich mache

00:17:09: ab und zu mal selbst eine Vernissage. Bei dir auf der Finca?

00:17:12: Auf der Finca, ja. Ich hatte auch Hier in dem Gebäude, wo wir

00:17:16: jetzt gerade aufnehmen, mal eine Ausstellung.

00:17:21: Das sind halt dann so einmalige Geschichten, wo du sagst, okay, du

00:17:24: bist da eine Woche, hast deine Finissage,

00:17:28: Vernissage, alles hintereinander

00:17:31: und da verkaufe ich eigentlich immer ganz gut und

00:17:35: es macht mir auch Spaß. Wobei mir geht es bei der Kunst nicht

00:17:39: ums Kommerzielle, sondern einfach das Tun. Also für mich ist es,

00:17:43: was vielleicht für andere Sport ist, Ich habe dann irgendwie so Gedanken, da könntest

00:17:46: du das und das machen. Ich male auch nicht nur, sondern ich baue auch

00:17:51: aus Müll irgendwelche Sachen. Ich habe zum Beispiel einen

00:17:55: wunderschönen Tisch gemacht. Da habe ich über eine sehr

00:17:58: lange Zeit mit vielen Freunden Champagnerdeckel gesammelt. Also auf jedem

00:18:02: Champagner ist ja so ein Deckel drauf. So ein kleines Penüppel. Genau. Und die

00:18:06: habe ich halt mit Klebstoff auf den Tisch und dann außenrum

00:18:10: Ränder gemacht und dann mit Epoxidharz ausgefüllt. Das schaut so

00:18:14: mega aus. Und vorher haben eben alle gesammelt, für mich jetzt sammelt

00:18:17: keiner mehr, weil alle sagen, sie machen jetzt selber so. Ich tische oder

00:18:22: ich sammle, glaube ich, seit zehn Jahren Weinkorken. Du glaubst nicht,

00:18:26: was für Mengen. Ich habe aber noch keine Idee dazu, aber irgendwann mal wird

00:18:30: es sich ergeben. Und ich baue auch Lampen. Also ich bin

00:18:33: einfach ein kreativer Mensch und lebe das sehr gerne

00:18:37: aus. Also es tut mir gut. Am Anfang hast du noch gesagt, du bist handwerklich

00:18:41: nicht begabt. Na, handwerklich ist es nicht richtig.

00:18:44: Weißt du, Du glaubst nicht, was ich als Frau heute mit mehreren

00:18:48: Häusern alles kann. Also wirklich der Hammer.

00:18:52: Aber es gibt einfach Sachen, da brauche ich jemanden vom Fach. Klar,

00:18:55: natürlich. Strom, Wasser. Wenn du eine Wasserleitung

00:18:59: hast, die im Boden kaputt ist oder in der

00:19:03: Wand, dann brauchst du jemanden mit einem Presslufthammer oder mit so einem Gerät, der das

00:19:06: aufmacht, die Wand aufstemmt und das für mich repariert. Also das kann

00:19:10: ich natürlich nicht, aber zu Kleinigkeiten. Selbst wenn jetzt irgendwo

00:19:14: mal ein Plastikrohr ist, dann kann ich da wirklich eine Schelle drum herum

00:19:18: machen. Es gibt einige Sachen, wo ich sage, als

00:19:21: Frau ist es schon außergewöhnlich, was ich da

00:19:25: leisten kann. Wo siehst du dich dann in, sage ich

00:19:29: mal, 15, 20 Jahren?

00:19:33: Also nicht nur auf Mallorca zum Beispiel, sondern...

00:19:38: Was denkst du, was mit dir in 10 oder 15, 20 Jahren

00:19:41: ist? Weißt du,

00:19:46: Da mache ich mir gar nicht so viele Gedanken. Wir leben ja in einer so

00:19:49: komischen Zeit. Wir wissen ja wirklich nicht, was wird in zwei Jahren sein, was wird

00:19:53: in zehn Jahren sein und ich glaube, das wird nicht unbedingt einfach werden,

00:19:57: was da auf uns zukommt. Wir haben einfach eine Weltwirtschaftskrise

00:20:00: Und eine Insel hat

00:20:04: Vorteile und Nachteile. Wenn die Leute immer weniger Geld haben,

00:20:09: weil wir Inflation haben und weil sie

00:20:13: höhere Energiekosten bezahlen müssen,

00:20:17: Worauf wird sich das auswirken? Natürlich auch auf den Tourismus in

00:20:21: erster Linie und Mallorca lebt eigentlich zu 100 Prozent. Also letzten Endes ist

00:20:24: alles angelehnt an den Tourismus und ich weiß echt nicht,

00:20:29: wo wird sich das hin entwickeln. Auf der anderen Seite ist es ja auch

00:20:33: so, meine Empfindung, die Entwicklung von Mallorca ist ja da,

00:20:36: dass es mittlerweile schon so richtig Little Monaco geht,

00:20:40: dass immer mehr tolle Restaurants aufmachen und

00:20:44: die Leute, die viel Geld haben, die merken es nicht so wie

00:20:48: die einfachen Leute, die nur sag ich jetzt mal unter

00:20:51: 2000 Euro verdienen pro Monat. Deswegen

00:20:55: ist es sehr, sehr schwierig einzuschätzen, was da passieren

00:20:58: wird. Und deswegen kann ich auch nicht sagen, was wird in zehn Jahren sein. Das

00:21:02: weißt du eigentlich nie. Ich bin da immer schon sehr offen gewesen und

00:21:05: habe mir da nicht so Gedanken gemacht. Ich bin eher ein Mensch, der im Jetzt

00:21:08: lebt. Also du hast auch jetzt nicht Sorge oder, krass ausgekrüppelt,

00:21:12: Angst vor dem, was in der Zukunft auf dich

00:21:16: zukommt? Ja, Respekt habe

00:21:19: ich. Und ich bin natürlich schon ein Mensch, der eine gewisse

00:21:23: Strategie auch an den Tag legt. Und

00:21:27: mache mir schon über alles Gedanken. Aber Was letzten

00:21:30: Endes sein wird, weiß ich nicht.

00:21:34: Also, ich denke mir mal, wenn du Immobilien hier hast und die habe ich,

00:21:38: ist man immer… Relativ safe. Ja.

00:21:43: So. Liebe Lisa, das war es dann schon

00:21:46: quasi. Ich bedanke mich, dass

00:21:50: du hier erschienen bist. Sehr spontan eigentlich. Ich danke dir

00:21:53: auch. Und wer dann auch mal gerne bei den Mallorca Menschen mit dabei

00:21:57: ist, der kann mich ganz einfach anschreiben. Info at

00:22:01: mallorca-menschen.com.

00:22:05: Jeder Gast ist gern gesehen. Wenn du was zum Erzählen hast, wie die

00:22:08: Lisa zum Beispiel, melde dich einfach bei mir und wir

00:22:12: machen da einen schönen Termin aus. Und aufnehmen tun wir immer in Juk

00:22:16: Major. Das ist relativ einfach zu finden und ist so ein bisschen

00:22:19: zentral, hat jeder gleich weit, außer die, die in Jukmajor wohnen, die haben es kürzer.

00:22:24: Ich bedanke mich bei dir. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und

00:22:28: bis dann. Ciao. Tschüss. Vielen Dank. Tschüss.

Über diesen Podcast

Mallorca wird von den Verschiedensten Persönlichkeiten geprägt. Jeden 2. Freitag erscheint eine neue Folge von Auswanderen, Geschäftsleuten und Menschen wie du und ich.

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von und mit Michael Fleischmann

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