Die Mallorca Menschen

Die Mallorca Menschen

jeden zweiten Freitag eine neue Folge ( September bis Mai )

Transkript

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00:00:01: Wunderschöne Landschaften, Party und Erholung. Das

00:00:05: ist Mallorca. Was wäre die Insel ohne die Menschen, die

00:00:08: hier arbeiten, leben oder Urlaub machen? Wir

00:00:12: stellen euch die Menschen vor, die auf ihre ganz individuelle Art

00:00:16: und Weise mit der Insel verbunden sind. Die Mallorca-Menschen,

00:00:20: der Podcast. Und wieder sind wir zurück im Podcast-Studio

00:00:24: in Jukmajor. Heute als Gast der Frank Wannewitsch.

00:00:28: Hallo Frank. Hallihallo. So, du hast es geschafft. Du bist

00:00:32: hergekommen. Ja, ich habe es geschafft. Danke dafür. Bitte,

00:00:35: bitte. Frank, erzähl mal, seit wann bist du auf Mallorca?

00:00:39: Ja, ich bin seit 26 Jahren. Ich habe heute Morgen erst mal nachgerechnet.

00:00:44: Bevor ich hierher bin, musste ich erst mal gucken, wie lange bin ich jetzt da?

00:00:47: 26 Jahre. Hast du denn dein Flugticket bzw. Dein

00:00:51: Fernticket aufbehalten? Nein, leider nicht. Ach schade,

00:00:54: das hätten wir uns aufhängen können. Also bei dir. Ja, ja. Aber

00:00:58: tatsächlich nicht. Da habe ich nichts mehr. Ich habe auch... Ich bin damals...

00:01:03: Muss ich vielleicht mal, wie ich hierher gekommen bin... Ja. Ich bin...

00:01:07: Ja, in jungen Jahren, wie es jeder junge Mensch machen

00:01:10: sollte, ein bisschen rumprobiert. Ich habe

00:01:14: mich gesucht, bin rumgewandert. Ich war dann in Australien, ich

00:01:18: war dann Englischlehrer in Taiwan, ich hab dann

00:01:21: in Neuseeland… Moment, stopp!

00:01:25: Englischlehrer in Taiwan. Das setzt ja voraus,

00:01:29: dass du die dort geführte Landessprache auch

00:01:32: kannst. Nein. Das war damals auf jeden

00:01:36: Fall so. Das waren Privatschulen. Und die

00:01:40: wollten halt immer, dass ihre Kinder

00:01:44: einen westlich aussehenden Lehrer haben. Das war das Allerwichtigste für die

00:01:48: Privatschulen, damit die Eltern weiter bezahlen. Und

00:01:52: da konnte man dann hingehen als Lehrer, als Wästler, und

00:01:55: konnte da dann Englischlehrer machen, kleine Kinder. Warst du denn in Deutschland

00:01:59: Lehrer? Nein, gar nicht. Ich bin da

00:02:03: sogar als Amerikaner. Die wollten unbedingt Amerikaner. Da habe ich denen gesagt,

00:02:07: okay, ich bin Amerikaner. Ich bin, was du willst. Ich bin, was du willst. Ich

00:02:10: habe richtig gutes Geld verdient. Genau. Und da habe ich das gemacht

00:02:14: ein paar Monate. Und dann war ich dann Äpfel pflücken in Neuseeland. Bin ein bisschen

00:02:17: rumgereist mit dem Rucksack. Diese Suche als junger

00:02:21: Mensch. Dann bin ich wieder zurück nach

00:02:24: Deutschland, war dann in Köln als Comedy-Autor bei Harald

00:02:28: Schmid. Was? Ja. Aber das war

00:02:32: nur kurz und auch sehr unerfolgreich. Und

00:02:36: dann habe ich halt gesucht, was mache ich denn? Und dann habe ich einen Anruf

00:02:38: bekommen von jemandem und hat gesagt, komm doch mal nach Mallorca.

00:02:43: Und ich wusste nichts von Mallorca. Das war damals noch so, ja,

00:02:47: Mallorca hatte noch viel mehr das Image als Putzfraueninsel. Und das war überhaupt

00:02:50: nicht auf meinem Schirm. Und dann habe ich mir für umgerechnet 150

00:02:54: Euro, 300 Mark, einen alten Opel Kadett

00:02:58: gekauft, der fast keinen TÜV mehr hatte, und bin dann nach Mallorca gefahren.

00:03:02: Und bin mit diesem Auto dann noch drei Jahre hier ohne TÜV-Krumm gefahren.

00:03:07: Naja, okay. Damals war so die Grenze irgendwo. Es war

00:03:10: eine Pirateninsel.

00:03:14: Wenn du damals ein deutsches Autokennzeichen hattest, wurde

00:03:18: es nicht angehalten von der Polizei. Denn es gab damals ja keine

00:03:21: Verbindung zwischen der deutschen Polizei und der spanischen Polizei. Und die

00:03:25: wussten, egal was, wir können nichts machen. Und du wurdest durchgewunken. Wie alt

00:03:29: warst du denn damals? Da war ich 22. 22.

00:03:32: Du warst dann, wenn ich das jetzt so hinterhöre, immer ein bisschen kreativ unterwegs?

00:03:36: Ja. Was hast du in Deutschland gelernt? Also heute heißt das Mediendesign.

00:03:41: Okay. Das habe ich dann gelernt. Also damals Grafiker. Genau.

00:03:45: Und ich habe dann auch gleich, als ich hierher kam,

00:03:49: gesehen, dass ich hier auf meinem Beruf etwas machen kann. Und

00:03:52: ich habe dann auch gleich für die Playa de Palma ein

00:03:56: Stadtmagazin in dem Stil kreiert. Das ist Mallorca.

00:04:01: Mallorca Journal.

00:04:08: Damals gab es ja diese kleinen Heftchen eigentlich öfters.

00:04:12: Ich denke mal, das war ja auch so ein kleines Buklet. Das war DIN

00:04:16: A5, ja. Genau. Das gab es ja mal eine

00:04:19: ganze Weile lang hier, dass die Leute hier, was weiß ich,

00:04:23: von Restaurantführer in so kleinen monatlichen Heftchen haben da

00:04:27: ihre Werbung drin verkauft. Das lief mal eine Zeit lang relativ

00:04:31: gut. Lief nicht so tolle, muss ich sagen. Deswegen würde

00:04:34: ich es auch immer noch machen. Nee, das lief tatsächlich nicht so tolle. Und auch

00:04:38: die Zahlungsmoral, wie gesagt, war damals eine Pirateninsel. Die war halt nicht die beste.

00:04:42: Dann habe ich einen Anruf bekommen von Krone und Jahr. Die haben dann hier,

00:04:46: was die älteren Zuhörer vielleicht wissen,

00:04:51: es gab ja hier noch eine dritte Wochenzeitung, neben

00:04:55: Mallorca Magazin, Mallorca Zeitung. Das war der Palma Courier. Den gab

00:04:58: es nur eineinhalb Jahre oder zwei Jahre, bis dann die Kohle

00:05:02: ausging. Die wurde von Krooner und Jahr gesponsert

00:05:06: und da habe ich dann die Produktion geleitet.

00:05:11: Das war sehr schade. Es war ein sehr tolles Magazin, also eine sehr

00:05:14: tolle Zeitung, aber die ging ja leider dann 2001

00:05:19: den Bach runter. Ja, ich befürchte, dass das so langsam mit den Printmedien

00:05:25: die Richtung nimmt. Es wird schwerer. Es ist schwerer. Ja, das

00:05:28: ist leider so. Und Ich komme ja aus dem Print. Wie gesagt, das habe ich

00:05:32: ja auch gelernt. Damals gab es ja das ganze Online-Ist. Ich mache

00:05:36: kaum mehr was Print. Unser Beruf

00:05:40: ändert sich ja alle zwei Jahre. Was man damals gelernt hat, ist

00:05:43: jetzt wieder die KI. Und es ändert sich dauernd.

00:05:48: Print ist wirklich nur noch eine Nische. Ich bin immer noch der Meinung, es

00:05:52: wird gebraucht. Die Leute lesen noch Print gerne, aber es

00:05:56: ist nicht mehr so wie früher. Naja, also heute rennt ja

00:06:00: alles nur noch an Kiosk, kauft sich diese große Zeitung mit den

00:06:03: Bildern. Und dann war es das. Man musste nur

00:06:07: mal in so eine spanische Bar reingehen. Früher

00:06:11: musstest du dich die Tageszeitung kämpfen, damit du eine lesen kannst. Und

00:06:15: heute liegt die da halt rum? Heute liegt sie mit dem Handy in der Hand.

00:06:18: Woher kamst du damals aus Deutschland? Das war in der Nähe, laufend am Neckar,

00:06:21: von Halbronn ist das. Ach, guck dir mal an, fast ein Schworp. Oder eigentlich

00:06:26: ein Schworp. Eigentlich ein Schworp, ja klar. Hört man immer noch, kriegt man nicht raus

00:06:29: aus einem. Äh, ja, Ich bin Badener,

00:06:33: Geldflüssler. Ich muss los.

00:06:36: Die können sich ja nicht leiden, die Badenser. Naja, es geht so. Aber

00:06:40: sag du noch einmal, ich bin ein Schwarm.

00:06:44: Ich war dann auch eine Zeit lang in Stuttgart.

00:06:50: Dann hat dich jemand angerufen und hat gesagt, du passt mal auf, komm mal bitte

00:06:54: nach Mallorca. Ich habe hier einen Job, eine Wohnung. Komm einfach nach

00:06:58: Mallorca. Komm einfach her. Ja, und dann habe ich da ein bisschen geguckt und wie

00:07:01: gesagt, das ging dann relativ schnell. Da hab ich ein Jahr lang schon

00:07:04: für eine Diskothek gearbeitet. Und hab wirklich mal ein Jahr lang Auszeit

00:07:08: genommen. Und hab aber gleichzeitig geguckt, was kann ich hier

00:07:12: tun? Es hat mir gefallen. Ich wusste nichts von

00:07:15: Mallorca, hab mich aber sofort in die Insel verliebt, weil ich dieses ganze

00:07:19: Putzfraueninsel und dieses ganze El Arenal hat

00:07:22: mich dann… Ja, war plötzlich weg, als ich auch mal

00:07:26: auf der Insel rumgefahren bin und so. Und da habe ich gesagt, ich will hier

00:07:30: bleiben, erstmal. Und jetzt sind es 26 Jahre, ich habe zwei

00:07:33: mallorquinische Kinder und bin hier jetzt integriert.

00:07:38: So schnell geht es. Das ist unheimlich. Vor allen Dingen, wenn man Kinder hat,

00:07:42: dann ist ja eigentlich der Weg Richtung Mallorquiner oder Spanier

00:07:45: eigentlich noch viel einfacher, als wenn du hier als

00:07:49: Junggeselle und du kennst halt ein paar Spanier. Ja, ja, das stimmt.

00:07:53: Dann sagst du halt, hola, guten Tag. Ja, ja. Und dann war es das auch

00:07:56: schon. Das ist, und wo ich dir auch recht geben muss, wenn man so ein

00:07:59: bisschen Arenal ausklammert, dann ist man eigentlich ganz schnell auf

00:08:03: Mallorca. Dann hat das alles nichts mehr damit zu tun mit

00:08:07: den Vorurteilen, die man dann immer wieder so hat. Das

00:08:10: funktioniert ganz gut. Man darf einfach nur nicht nach Arenal. Man kann ruhig

00:08:14: nach Arenal, Wenn man Lust hat, Fußball zu gucken.

00:08:19: Aber wenn es eine Weltmeisterschaft ist, gehe ich auch gerne in den Bierkönig, weil da

00:08:23: halt ein bisschen Stadionatmosphäre ist. Aber jetzt so Musik

00:08:26: hören, das ist halt nicht mein Ding.

00:08:30: Ja, Musik. Egal. Was würdest du denn heute anders

00:08:34: machen, wenn du jetzt sagen würdest, okay, ich wandere jetzt nach Mallorca

00:08:38: aus? Was war dein größter Fehler? Das ist

00:08:42: immer so schwer, denn ich denke immer, wenn ich etwas ändere, Alles

00:08:45: passiert aus einem guten Grund. Wenn ich etwas ändere, dann

00:08:49: hätte ich zum Beispiel meine Kinder nicht. Deswegen habe ich da immer ein Problem, in

00:08:53: der Vergangenheit etwas zu ändern. Ich denke, das lief alles so, wie es lief.

00:08:57: Was ich natürlich den Leuten heute… Damals

00:09:00: war ja alles anders. Heute ist es ja Europa, heute ist

00:09:04: es ja eigentlich Mallorca. Es ist ein ganz normaler Arbeitsmarkt wie jeder andere auch.

00:09:08: Ich würde den Leuten, die heute auf die Insel kommen, sagen,

00:09:12: passt auf, lernt die Sprache. Das ist ganz wichtig.

00:09:16: Bereitet euch vor und glaubt nicht,

00:09:21: vergleicht nicht Mallorca mit Deutschland. Es ist einfach anders, es ist

00:09:25: nicht mehr so verschieden, wie es früher war. Wenn man vergleicht,

00:09:30: wird man nicht glücklich.

00:09:35: Und es ist auch das Schöne, dass es anders ist hier als in Deutschland. Deswegen

00:09:38: ist man eigentlich weggegangen, denke ich mal. Aber ganz viele vergleichen. Ich

00:09:41: merke dann, dass die irgendwie nicht klarkommen und dann im Grunde nicht glücklich sind.

00:09:45: Naja, ich sage mal so, wer in Deutschland gescheitert ist, ist die Chance sehr

00:09:49: hoch, dass er hier auch scheitert. Seine Probleme, die man hat, die nimmt man mit.

00:09:53: Die nimmt man mit, ob man das will oder nicht. Es holt einen immer

00:09:56: irgendwann mal einen. Das stimmt. Und ich glaube, man braucht auch, also so,

00:10:00: ich würde jetzt mal behaupten, man braucht so mindestens fünf Jahre

00:10:04: Mallorca-Erfahrung, zu sagen, ich bin angekommen.

00:10:08: Und wenn man dann auch nach Mallorca kommt und will irgendwas

00:10:13: machen, wo man branchenfremd ist, Also der Klassiker ist

00:10:17: natürlich Gastronomie. Wo man

00:10:20: denn in Deutschland hat man gemerkt, okay, ich kann ganz toll Suppe

00:10:24: kochen, jetzt mache ich auf Mallorca eine Suppenküche auf. Das

00:10:27: funktioniert in aller Regel nicht, mit Ausnahmen natürlich, Aber

00:10:31: normalerweise funktioniert das nicht. Ja, man muss natürlich schon auch Geld mitbringen.

00:10:35: Das ist natürlich auch so. Der typische Spruch, wie macht man auf Mallorca ein

00:10:39: Vermögen? Ein kleines, man bringt ein großes mit. Ja, so

00:10:42: ungefähr.

00:10:46: Was machst du heute auf Mallorca? Ich habe eine Werbeagentur.

00:10:50: Das heißt, wir machen für Firmen in Spanien,

00:10:54: Deutschland und in der Schweiz. Ich sage immer, wir

00:10:57: machen einen Service, damit die Leute mehr

00:11:01: Reichweite bekommen, damit die Leute mehr Verkäufe bekommen, damit die Leute

00:11:04: erfolgreicher sind. Mit welchen Tools auch immer. Das kann jetzt

00:11:08: online sein, das kann tatsächlich auch print sein. Und das entscheiden wir

00:11:12: dann anhand individuell. Wie viel Budget ist da?

00:11:15: Was ist das für eine Firma? Und da machen wir dann

00:11:19: individuelle Marketingkonzepte. Wie ist

00:11:23: der Anteil von nicht-mallorcanischen Firmen

00:11:26: zu mallorcanischen Firmen?

00:11:30: Ja, also Mallorquiner, Mallorquiner… Oder überhaupt aus

00:11:34: Mallorca Ansässige, sage ich jetzt mal so. Ja, Ansässige,

00:11:37: 80 Prozent. 80 Prozent? Ja, ja. Es ist auch

00:11:41: so, dass viele mittlere, kleine Betriebe hier, die Deutsche sind,

00:11:45: Die kommen natürlich zu mir, weil ich halt auch Deutsch spreche. Das ist auch

00:11:49: ein bestimmtes Vertrauen. Und weil ich halt auch schon lange

00:11:52: auf der Insel bin und den deutschen Markt kenne. Das ist auch ganz wichtig, denn

00:11:56: viele deutsche Firmen richten sich ja auch an die Deutschen. Und ich kenne halt den

00:11:59: deutschen Markt sehr gut, schon seit 26 Jahren und kenne natürlich auch den

00:12:03: spanischen Markt sehr gut. Wie

00:12:08: viele Werbeeinsätze

00:12:12: hast du für eine deutsche Firma gemacht, die das

00:12:16: mallorquinische Publikum ansprechen sollen?

00:12:20: Eigentlich die meisten, die nur den Mallorquin ansprechen,

00:12:24: kaum. Denn es sind viele, die beide ansprechen. Also das sind viele… Also

00:12:28: jetzt nicht nur, wo du sagst, okay, ich mache jetzt eine Werbekampagne,

00:12:32: die ist Deutsch und Spanisch. Ach so, ja. Da gibt es schon 50 Prozent, würde

00:12:35: ich sagen. Doch so viel? Ja. Aus welchem Bereich kommen die dann? Das sind doch

00:12:39: tatsächlich auch Handwerker, die sich jetzt halt auch

00:12:42: vergrößern. Das ist ja ganz klar. Die sehen, Ich muss auch an den

00:12:46: spanischen Markt, denn den habe ich noch nicht bearbeitet. Ich habe jetzt auch spanische

00:12:49: Mitarbeiter. Und es ist tatsächlich so, dass früher war

00:12:53: es mehr so, dass deutsche Firmen nur für Deutsche gearbeitet haben. Und

00:12:57: jetzt fangen die Firmen auch an. Wir sind eine deutsche

00:13:00: Qualitätsfirma und wir bieten auch für Spanier

00:13:04: unsere Dienste an. Und die werden auch genutzt tatsächlich. Es ist ja auch

00:13:08: durch neue Gesetze, die jetzt da sind, wenn man eine gewisse Größe erreicht hat,

00:13:12: auch für eine deutsche Firma, ist ja scheißegal, unterliegt man der Gewerkschaft

00:13:16: und dann wird es dann auf einmal schwieriger. Oder ich

00:13:20: habe jetzt auch gerade wieder einen Fall gehört von einer Handwerksfirma, die

00:13:24: Personal reduzieren musste

00:13:28: und auf einmal Abfindungen im vierstelligen oder im fünfstelligen

00:13:32: Bereich bezahlen muss für jemand, der ein Jahr da war. Ja, das ist so.

00:13:36: Das ist tatsächlich ein bisschen… Heftiger geworden. Heftiger geworden,

00:13:40: ja. Aber das ist ja so in Spanien.

00:13:43: Es wird jede, Alle vier Jahre, wenn sich die Regierung wechselt,

00:13:47: wechselt sich alles durch. Aber es dauert ja immer ein bisschen. Es dauert immer ein

00:13:50: bisschen. Auch in der Erziehung, in der Schule.

00:13:54: Also in Deutschland habe ich das Gefühl auf jeden Fall, dass alles irgendwie so durchläuft.

00:13:59: Egal, wie jetzt in der Erziehung, in den Schulen, dass alles

00:14:02: irgendwie so durchläuft. Aber es ist tatsächlich so, dass es radikale

00:14:06: Änderungen gibt alle vier Jahre, wenn es eine neue Regierung

00:14:09: gibt. Also Konstanz fehlt eigentlich komplett. Ja, das

00:14:13: ist ein bisschen nervig, sehr nervig sogar. Das stimmt.

00:14:17: Auch, ja, das gehört nicht hierher. Ich hatte schon wieder

00:14:21: viele Gedanken im Kopf. Hier passt alles,

00:14:24: ja. Deine Lieblingsorte auf Mallorca?

00:14:29: Mein Lieblingsort ist und bleibt, wo ich immer gerne hingehe, das ist hinten Pulc de

00:14:33: Rost. Da gehe ich schon seit 26 Jahren gerne

00:14:36: hin. Ich weiß nicht, ob das die Zuhörer kennen. Das

00:14:40: Mares Beach Club. Der ist da, genau.

00:14:44: Das ist eine ganz wilde Küste, wo man auch immer

00:14:48: so kleine Ecken findet, wo man dann ungestört baden kann und auch schön zum

00:14:52: Schnorcheln. Und es ist halt kaum Sandstrand, ein

00:14:55: bisschen. So ein bisschen Felsplateau. Genau, Felsplateau.

00:14:59: Und das ist irgendwie ein Ort, der mich… Aber du wohnst doch

00:15:03: gar nicht hier in der Ecke, oder? Ich wohne in Palma. Ah, okay. Ich

00:15:07: dachte, in Inka oder so. Ich habe schon mal in Inka gewohnt. Ich habe schon

00:15:10: acht Jahre in Bonyola gewohnt. Und das muss ich sagen, das

00:15:13: ist mein Lieblingsort, mein Lieblingsdorf immer noch. Bonyola.

00:15:18: So Palma ist… wie war die Umstellung vom Land

00:15:21: in die Stadt rein? Ich hatte Angst, aber es ist

00:15:25: natürlich die Nachteile, die es halt auf dem Land gibt, zum Beispiel die

00:15:29: langen Wege, die sind halt dann weg und das finde ich dann auch ganz gut,

00:15:33: dass ich einfach mal, wenn ich Bock habe, gehe ich aus dem Haus raus und

00:15:36: gehe einen Kaffee trinken oder gehe einkaufen und muss nicht jedes Mal das Auto nehmen.

00:15:39: Das finde ich auch gar nicht schlecht. Ja, öffentliche Verkehrsmittel hast du jetzt

00:15:43: gratis noch. Ja, Fahrradwege werden genutzt,

00:15:47: Fahrradwege sind gut jetzt. Aber mir fehlt halt, wenn ich

00:15:50: morgens aufwache, dass der Esel... Was

00:15:54: macht ein Esel? Brüllt der oder wirrt der? Der wirrt

00:15:58: irgendwie. Ja, da haben wir Hähne. Wir haben

00:16:01: gerade so acht Hähne. Oh, deine

00:16:05: eigenen? Ja, ja. Ja, super. Und auch Hennen?

00:16:08: Ja, ja, klar. Aber wir haben jetzt ein bisschen reduziert.

00:16:12: Also wir müssen auch die Hennen, müssen wir mal so nach und nach...

00:16:17: Ja, Was man halt so mit Hähnen macht. Essen, ne? Isst man die?

00:16:20: Ja, eigentlich ja. Jetzt haben wir aber Kicker, die sind sehr klein, also

00:16:24: da ist nichts dran. Ich finde das faszinierend. Ich

00:16:28: hätte auch mir fast mal welche geholt. Aber nur Hennen, oder? Die

00:16:31: machen ja keinen Krach, oder? Naja, aber Hennen fühlen sich nicht wohl,

00:16:35: wenn kein Hahn dabei ist. Also es geht, aber es ist natürlich nicht

00:16:39: artgerecht. Okay. Und ein

00:16:42: Hahn muss eigentlich dabei sein. So vier, fünf Hennen und ein Hahn.

00:16:46: Und Man muss das halt auch ein bisschen im Auge haben. Bei uns läuft alles

00:16:50: frei rum. Auf der Finca, wir haben da nichts eingesperrt.

00:16:55: Die Gesamtfinca ist eingezäunt, da bleiben die auch. Selbst wenn das Tor

00:16:59: auf ist oder so was, die bleiben dann da. Aber der Nachteil

00:17:04: bei dieser Haltungsart ist, du musst halt ständig am Eier suchen.

00:17:09: Wenn du dein Nest gefunden hast, dann unterliegen schon fünf Eier drin, dann musst du

00:17:12: die erstmal rausräumen, den Fake-Ei reinschmeißen und dann gucken, ob sie

00:17:16: noch weiterlegen. Dann hast du Eier. Aber du kannst mit den Fünfen halt nichts anfangen,

00:17:20: weil du nicht weißt, wie alt sie sind. Und jeden Tag legen die

00:17:24: Eier? Naja, so jeden zweiten Tag.

00:17:27: Aber bei uns ist es ganz schlimm, da legen drei Hennen im gleichen Nest

00:17:31: mit unter. Also ich weiß nicht, die sind da so ein bisschen

00:17:36: bescheuert. Dann hast du jeden Tag mal ein

00:17:39: oder zwei Eier. Das ist ganz komisch. Aber wie gesagt,

00:17:43: das ist halt das Doofe, Wenn sie nicht einsperren. Ich finde es so faszinierend. Das

00:17:47: sind ja quasi kleine Dinosaurier. Das stimmt.

00:17:51: Wenn die Küken groß werden, gibt es einen Status, wo sie

00:17:55: protestlich sind. Und da sehen die aus wie ein aggressiver

00:17:59: Dinosaurier. Ja, ja. Wie aus Jurassic Park. Ja, so ein

00:18:03: bisschen. Ich habe zwei Hasen, die rennen bei mir auch im Garten. Ich habe einen

00:18:05: Garten mitten in Palma. Und da rennen die rum und

00:18:09: die sind auch ganz frei und machen ihre eigenen Höhlen und so. Die sind

00:18:13: ganz happy. Na ja. Na ja. Ja, mit den Tieren ist

00:18:17: auch so eine Sache. Da gibt es jetzt auch Gesetze in Palma übrigens. Ja, nicht

00:18:20: nur in Palma, in ganz Spanien. Also Exoten darf man gar nicht

00:18:24: mehr halten so richtig. Also fallen zum Beispiel jetzt auch Papageien

00:18:27: darunter. Hasen auch? Hasen,

00:18:31: Hasen, Hamster, ganz wichtig. Echt? Aber die sind doch so

00:18:35: klein. Naja, das spielt ja keine Rolle. Es geht ja darum, innovative

00:18:38: Arten zu reduzieren. Ach so. Und ein Hamster ist

00:18:42: mal schnell ausgebüxt und jetzt produzieren die halt im Jahr, was

00:18:46: weiß ich, 50, 60 nachkommen und das potenziert sich

00:18:50: ja über die Zeit. Und dann hast du auf einmal ein Feld auf Mallorca vor

00:18:53: La Hamster. Kannst du ja sagen. Will keiner. Meine

00:18:57: zwei Hasen, meine zwei Hasen, die haben den ganzen

00:19:00: Garten… Ich bin Allergiker, ich finde es gut, dass die das alles wegfressen, aber der

00:19:04: ist kahl gefressen. Ich will nicht wissen, was so eine ganze Hasenfamilie

00:19:08: anrichten kann. Das ist schon krass. Das ist halt das Schöne an den Hühnern. Wir

00:19:11: haben jetzt auf dem Grundstück selber zum Beispiel so gut wie überhaupt

00:19:15: keine Zecken oder sowas. Wir werden halt von den

00:19:19: Mücken geplagt, aber das wird, glaube ich, jeder.

00:19:22: Aber so ungeziefer Käfer und so haben wir eigentlich gar nichts

00:19:26: mehr. Wenn sie mal eine Spinne erwischen, ist schön, aber die

00:19:29: gehen da halt auch bloß dran, bis die Spinne eine gewisse Größe hat und dann

00:19:33: haben wir ab und zu halt mal eine große Spinne. Ja

00:19:36: geil. Und das ist in Jukmajor? Außerhalb.

00:19:42: Außerhalb, so eine Finke. Lieblingsrestaurant auf Mallorca?

00:19:46: Immer so eine richtig schöne Frage, einfach kennenzulernen, wo gehen andere

00:19:50: Leute hin? Ja, ja, ja. Also ich kann mich da gar nicht festlegen, was Restaurants

00:19:53: geht. Ich kenne da… Ja, da gibt es das Emilio Innova,

00:19:57: was ich sehr mag, weil es halt eher so ein bisschen so experimentell, so eine

00:20:02: Sushi und Japanisch angehaucht

00:20:05: ist. Und dann natürlich, da gibt es einen tollen Mexikaner in Plaza

00:20:09: Gomila, wo ich gerne hingehe. Also ich bin da total, ich wechsle da immer durch.

00:20:13: Also da habe ich wirklich, da bin ich gerne,

00:20:17: Ich probiere gerne auf. Folgst du denn gern Trends? Was meinst du

00:20:21: mit Trends? Ja, Essenstrends.

00:20:25: Seit ein paar Jahren ist das ja das Katalinerviertel.

00:20:30: Es sind auch wirklich ein paar schön exotische Sachen dabei.

00:20:34: Ja, da schaue ich schon gerne hin. Was Essenstrends

00:20:38: angeht, zum Beispiel ein Trend, den ich nicht mitgemacht habe und ich

00:20:41: liebe asiatisches Essen, ist dieses

00:20:45: Ramen. Also Suppe. Ja, genau. Das ist

00:20:49: alles so Ramen, Ramen und dann ist es halt Nudelsuppe. Was soll

00:20:52: das denn? Ich fand dich jetzt

00:20:56: nicht so der Bringer. Nein, das finde ich übrigens klasse. Also ich mag

00:21:00: Suppen an sich und ich finde Rahmen toll, weil es halt einfach nicht nur eine

00:21:04: Suppe ist. Ich bin halt kein Suppenesser, das ist es vielleicht. Das ist natürlich, wenn

00:21:07: du von klein auf das nicht abhaben kannst, weil

00:21:11: es ständig Suppe gab vielleicht, dann hat man da irgendwann

00:21:14: mal gar keinen Bock mehr drauf. Und sonst mein Lieblingsessen muss ich sagen

00:21:18: hier Maultaschen natürlich. Echt? Wenn ich nach Deutschland gehe, ich komme

00:21:22: mit 5 Kilo Maultaschen zurück. Burger-Maultaschen. Die gibts doch hier auch.

00:21:26: Ja, aber teurer. Naja, du hast halt immer die Fracht. Dafür hast du einfach,

00:21:29: sind sie frisch und alles. Naja, Wenn ich halt in Deutschland bin, dann

00:21:33: bringe ich immer mal Bordemaster. Dann gehst du doch sicher auch gerne ins Ballermännle. Da

00:21:36: war ich schon oft, ja. Also als Schwabe geht man da eigentlich

00:21:40: gern hin. Da sind die Spätzle noch handgeschabt. Ja. Und ich

00:21:44: wundere mich, dass Maultaschen nicht so erfolgreich sind

00:21:48: international. Denn ich habe wirklich, wenn ich Maultaschen mache, ich

00:21:51: habe spanische Freunde, argentinische Freunde, die kommen, dann mache ich mal Maultaschen.

00:21:55: Die finden das alle super geil. Und ich frage mich, warum

00:22:00: dieses Gericht jetzt nicht irgendwie mehr Aufmerksamkeit bekommen hat

00:22:03: in der Geschichte? Naja, es wird halt belächelt, weil es sind halt riesige Ravioli.

00:22:08: Ja, weiß ich. Aber das hört man, das ist so ein Argument, das hört man

00:22:11: dann immer wieder, das sind einfach riesige Ravioli und ja,

00:22:15: komisch, ne? Man kann sie geschmelzte Maultaschen machen, man kann sie mit

00:22:18: Ei machen. Du hast ja so eine Variation. In der Suppe. In der

00:22:22: Suppe.

00:22:26: Machen wir zwar ein Maultaschen-Restaurant auf, oder? Ja,

00:22:30: Restaurant mache ich mit Sicherheit nicht auf. Das ist koschenkrass. Ja, das

00:22:33: ist… Ne, ne, ne, ne. Also weißt du, wenn du ein Restaurant

00:22:37: heute richtig aufmachst, dann hast du da eine Viertelmillion los, bevor du überhaupt die

00:22:40: Tür aufmachst. Also wenn du es richtig machst. Ja, ja.

00:22:45: Wenn du als Auswanderer mit 5000 Euro hier ankommst und du

00:22:49: steckst 1.000 Euro in irgendeinen Schuhkarton und stellst da fünf

00:22:52: Stühle rein, dann wird das in aller Regel nichts. Ja, ja. Ich bin ja

00:22:56: quasi durch meinen Job viel am Beraten, habe auch viel mit Restaurants zu tun und

00:22:59: so. Und ich merke da echt auch, dass da viel Geld

00:23:03: ausgegeben wird, was eigentlich unnötig ist. Ein bisschen Aktionismus.

00:23:10: Und als Werbeagentur können wir auch ganz oft sagen,

00:23:14: macht mal die Kommunikation anders.

00:23:18: Man kann ja von den großen Firmen lernen. Viele

00:23:22: Firmen hier, die hier privat sind oder die hier in der Provinz, sage

00:23:26: ich mal so, Mallorca Provinz sind, die kommunizieren

00:23:29: so Metzgermeister Schulz, wir haben das beste Fleisch, hör uns

00:23:33: Angebot. So, das Typische. Das wird jeder sagen. Genau.

00:23:36: Und das ist genau das. Das ist so dieses Storytelling, was einfach

00:23:40: fehlt. Wenn du jetzt aber sagst, wir lieben

00:23:43: Fleisch als Slogan Und danach drunter kannst du ja schreiben.

00:23:47: Du kannst ja sagen, du hast das beste Fleisch. Aber das ist genau diese

00:23:51: Art von Storytelling, was wir unseren Kunden versuchen, ein bisschen

00:23:56: zu vermitteln. Denn die Großen kommen jetzt immer auch so.

00:24:00: Apple sagt nicht, wir machen die besten Computer. Die sagen, think different.

00:24:04: Wir sind anders. Zum Beispiel sagen die durch den Slogan.

00:24:09: Und das kann man auch in die kleineren Betriebe übersetzen. Das

00:24:13: kann nicht nur Apple machen. Das kann auch der Metzgermeister

00:24:17: Schulze aus Santa Ponsa machen. Das sind so Dinge, wo wir

00:24:20: echt auch helfen dann. Und ich würde mal sagen, man braucht eigentlich

00:24:24: nicht nur auf Mallorca, aber hier schon erst recht, man braucht so ein bisschen

00:24:28: Alleinstellungsmerkmal. Ja. Also ohne das funktioniert es

00:24:32: nicht. Also das 500. Restaurant, wo

00:24:35: Schnitzel macht, braucht kein Mensch und so weiter. Man muss sich

00:24:39: wirklich was einfallen lassen, wenn man hier erfolgreich sein

00:24:43: möchte. Und es reicht ja nicht, dass Du sagst, beste Qualität. Das

00:24:47: sagen sie alle. Das musst du ja erstmal beweisen.

00:24:50: Ja, das erreicht das Herz nicht, das Kunden. Das ist einfach so. Und vor

00:24:54: allen Dingen, wenn du jetzt sagst, du hast das beste Fleisch und du kannst

00:24:57: es nicht kommunizieren, dann hast du

00:25:01: relativ schnell einen schlechten Ruf weg, weil hier sind die Wege von

00:25:05: einem Ort zum anderen relativ kurz. Das stimmt. Und die Mundpropaganda

00:25:08: macht hier doch schon einiges. Man kann sich

00:25:12: das auch schnell versauen. Ich sage auch immer, wenn wir eine Kampagne machen, Die beste

00:25:16: Kampagne bringt nichts, wenn nachher der Kunde vor Ort ist und

00:25:19: sieht, dass das gar nicht so ist, was die Werbung gesagt hat.

00:25:24: Deswegen ist es auch mir wichtig, das Individuelle.

00:25:27: Es ist ja auch immer wichtig, dass die Werbung zum Kunden passt. Das ist jetzt

00:25:30: nicht so, dass man das einfach überstülpt, sondern man guckt sich den Kunden an und

00:25:33: sagt, okay, wenn der Kunde dann zu dir kommt, muss dir auch das, was du

00:25:37: versprochen hast oder was er durch die Werbung erwartet, muss dann auch erfüllt

00:25:41: sein. Sonst ist ja natürlich die Enttäuschung da. Also das als

00:25:44: Tipp für alle, die jetzt vorhaben, vielleicht nach Mallorca zu kommen.

00:25:48: Überlegt euch ganz genau, was ihr hier vorhabt. Und guckt euch den

00:25:52: Markt an vorher. Ja, also Currywurst braucht kein Mensch

00:25:55: mehr. Ist egal, wo. Also in Inka brauchst du nicht

00:25:59: überlegen, ob du jetzt eine Currywurstbude aufmachst. Wahrscheinlich nicht.

00:26:03: Nee, Da muss man gar keinen Gedanke dran. An der Playa gibt es

00:26:06: genug. Was wäre denn noch jetzt, da hast du dir

00:26:10: sicherlich auch schon mal Gedanken gemacht, was ist denn jetzt so

00:26:14: dein Traum, den du dir jetzt noch auf Mallorca erfüllen

00:26:18: würdest gerne? Tatsächlich ist mein Traum auf Mallorca, da

00:26:22: lebe ich. Und zwar ist mein Traum eher ein Traum außerhalb.

00:26:26: Ich möchte jetzt mal wieder reisen gehen. Ich

00:26:30: habe ja am Anfang erzählt, dass ich viel unterwegs war. Das habe ich jetzt

00:26:34: durch die Kinder oder so nicht mehr der Fall. Und das ist eigentlich gerade

00:26:37: im Moment ein Traum wieder. Sind die Kinder jetzt schon älter? Die sind jetzt

00:26:41: 13 und 10. Die kommen jetzt langsam. Immer noch schwierig? Aber

00:26:45: die kann ich jetzt mitnehmen. Okay. So, das ist mal was, das ich da

00:26:49: vielleicht mal… Also ein Rucksack-Trip durch Australien, ein halbes Jahr.

00:26:53: So was. Ah gut, ein halbes Jahr wird schwer. Da kriege ich Ärger von der

00:26:55: Mutter, von den Kindern, aber wahrscheinlich schon. Deine

00:26:59: Kinder sprechen Deutsch und Spanisch? Oder aber mehrheitlich Spanisch?

00:27:03: Mehrheitlich Spanisch. In der Schule haben sie Katalan. Sie gehen auf öffentliche Schule.

00:27:08: Wie wichtig siehst du das gerade auch mit dem Katalan?

00:27:13: Oder ist das so ein bisschen so Hajo Pai? Ja,

00:27:16: ich verstehe die Mallorquiner, dass sie das wollen, denn das ist ihre Kultur.

00:27:21: Wir würden uns in Berlin auch ärgern, wenn da eine

00:27:25: Schule wäre, wo nur Arabisch gesprochen wird. Ich verstehe

00:27:29: das schon, Aber es ist natürlich ein Hajo Pai für

00:27:32: mich. Denn die Kinder sprechen, wenn sie Mathe haben, wenn sie

00:27:36: Biologie haben, sprechen sie Katalan. Die ganzen Bücher sind in Katalan. Und im

00:27:40: Pausenhof sprechen sie dann Spanisch miteinander. Und das ist

00:27:43: irgendwie so… Ja, das ist auch wieder so eine ein bisschen eigen

00:27:47: gewollte Ausgrenzung. Ja, das kommt halt viel noch von

00:27:50: Frankos Zeiten, dass die halt damals wirklich unterdrückt worden sind

00:27:55: und das ist ja ein bisschen auch das Stolz

00:27:59: des Katalanen. Die neue Regierung weicht das Ganze ja schon ein bisschen

00:28:03: auf. Ja, bis die nächste Regierung kommt. Das ändert sich.

00:28:07: Das ist ja genauso witzig. Ich weiß gerade gar nicht, wie Palma im

00:28:11: Moment heißt. Heißt Palma jetzt im Moment gerade Palma de Mallorca Oder

00:28:15: heißt es einfach nur Palma? Ich glaube nur Palma, oder? Ich bin

00:28:18: mir sicher. Ich schreibe trotzdem noch Palma de Mallorca. Denn ich hatte

00:28:22: tatsächlich schon ein paar Mal den Fall, dass mir jemand was geschickt hat, ein Päckchen,

00:28:26: und das dauerte ewig. Und plötzlich stellte sich

00:28:29: heraus, dass es in den Kanaren war und wurde dann wieder

00:28:33: zurückgeschickt. Also deswegen, ich schreibe immer Palma de Mallorca, da ist man am sichersten.

00:28:37: Aber das ist doch auch so ein Beispiel von Schildbürgerstreich, wo also

00:28:41: alle vier Jahre wird Palma umbenannt.

00:28:45: Ich glaube, die haben irgendwo schon im Keller bei der Straßenmeisterei

00:28:49: einen Haufen Schilder, wo Palma de Mallorca draufsteht und wieder welche, wo nur

00:28:52: Palma draufsteht. Oder neulich wollten sie auch den

00:28:56: Flughafen umbenennen zum Raffanedalflughafen oder so. Solche Sachen kommen natürlich

00:29:00: immer. Naja gut, aber das hast du ja auch in Deutschland.

00:29:04: Aber wir haben ja wenigstens einen Flughafen. Berlin war ja das lange in

00:29:08: der Schwebe. Ist der jetzt? Gibt's den schon? Der ist fertig. Der ist

00:29:11: fertig, halleluja. Ja, die haben's doch voll. Das ist tatsächlich

00:29:15: was. Ich schaue mit Sorge auch auf Deutschland,

00:29:20: wie die hinterherhäkeln langsam. Das

00:29:23: ist auch so eine Einstellungsgeschichte. Da

00:29:28: beuge ich mich jetzt mal wieder ganz weit raus und da werde ich wieder

00:29:31: ganz viele böse Kommentare dazu kriegen.

00:29:35: Deutschland verfällt zur Freizeitkultur oder

00:29:39: Freizeitgesellschaft. Es geht nur noch darum,

00:29:43: die Freizeit zu maximieren. Aus welchen Beweggründen

00:29:47: auch immer. Der Spanier aber auch. Aber in Deutschland ist

00:29:51: es schon extrem. Also ich glaube, der Spanier

00:29:55: hängt da noch ein paar Jahre hinterher.

00:29:59: Kommt davon wo? Nein, In Technik ist Spanien ganz weit

00:30:03: vorne. Also guck mal zum Beispiel. Es

00:30:06: funktioniert hier das E-Rezept. Funktioniert in

00:30:10: Spanien seit Jahrzehnten oder Jahren zumindest.

00:30:14: Ja. Palma hat schon seit 2012 oder so haben wir schon hier

00:30:18: Glasfaser und in Deutschland sind sie gerade am Kämpfen. Naja, da haben sie vor

00:30:21: zehn Jahren

00:30:25: noch Kupferkabel verlegt, weil es geht ja nicht schneller. Braucht ja auch kein

00:30:29: Mensch wie Wieser. Braucht ein Privathaushalt schnellere Leitung als zwei

00:30:32: Megabyte. Das haben die nicht verstanden und jetzt kommt halt die Quittung dazu.

00:30:36: Und es ist ja auch nicht immer nur eine Sache der Politik. Nee, das kann

00:30:40: schon sein. Es ist ganz viel auch die Firmenpolitik, die einzelne

00:30:44: Firmen haben. Ich hatte das Gefühl, wenn ich

00:30:47: in Deutschland Kunden besuche, dass die oftmals den Gegensatz

00:30:51: viele Jahre zu gut haben. Und die sind irgendwie

00:30:55: zu bräsig gewesen, finde ich. Das ist wie mit der

00:31:00: deutschen Nationalmannschaft, Trumpelfußball. Plötzlich haben wir ganz schlecht

00:31:03: gespielt und wir haben gedacht, oh Gott, oh Gott, oh Gott, wir haben alles verpasst.

00:31:06: Und dann kam der Löw und dann wurde da Geld reingepfeffert und dann hat man

00:31:10: versucht, wieder mit Happy End 2014 Europameister zu

00:31:14: werden. Und dann hat man den deutschen Fußball wieder nach oben gebracht. Aber genauso sehe

00:31:18: ich es gerade Deutschland als solches. Man hat es einfach verpennt, denn es

00:31:21: ging allen einfach zu gut. So nach dem Motto, ja, uns kann

00:31:25: ja niemand. Und jetzt plötzlich werden wir links und rechts

00:31:29: überholt. Das ist wohl wahr.

00:31:33: Aber naja, Deutschland ist nicht unser Thema. Sorry,

00:31:37: wir sind ja nicht live. Nein, nein, nein. Wir schneiden ja nichts. Es soll ja

00:31:41: authentisch sein, sonst könnte man da ja wirklich böse Sachen

00:31:44: machen und dir Worte in den Mund legen, die du so nicht

00:31:48: sagen willst. Nein, nein, das passt schon. Aber wir sind schon ein bisschen über

00:31:52: der Zeit. Das spielt aber auch keine Rolle. Es ist ja keine TV-Sendung,

00:31:56: die einen Anfang und einen Endzeitpunkt hat. Frank, Ich

00:32:00: bedanke mich bei dir fürs Kommen. Ich bedanke mich. War sehr schön. War ein sehr

00:32:03: nettes Gespräch. Und ich möchte es wieder nochmal

00:32:06: wiederholen. Der Podcast, die Mallorca Menschen, kommt mittlerweile

00:32:10: alle zwei Wochen, immer freitags. Und wer

00:32:14: gerne Gast wäre oder eine Idee hat, wer Gast

00:32:18: sein sollte, kann sich doch bitte gerne bei mir melden

00:32:21: unter podcast podcast at mallorca-menschen.com.

00:32:27: Ich bedanke mich fürs Zuhören, dir eine gute Heimreise Und bis

00:32:31: dann! Tschüss!

Über diesen Podcast

Mallorca wird von den Verschiedensten Persönlichkeiten geprägt. Jeden 2. Freitag erscheint eine neue Folge von Auswanderen, Geschäftsleuten und Menschen wie du und ich.

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von und mit Michael Fleischmann

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